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BERLIN

Sachbuch Architektursoziologie & Stadtsoziologie:
 
Müller, Mark (2020): Die surreale Stadt: Sinnwelten der Moderne und die Horizonte der Weltenmitte - Band I: Weltenbauer und Weltbewohne, 2., überarbeitete Auflage, Erstauflage 1. April 2018.
"Die surreale Stadt" (2020) ist eine Fundgrube für Kultur- und Stadtsoziologen sowie für engagierte Architekten, Stadtplaner und Flaneure, die dem lebensweltlichen Aufbau der urbanen Moderne auf die Spur kommen möchten. Aus dem Blickwinkel einer ethnographischen Architektur- und Raumsoziologie wird die städtische Lebenswelt mit Hilfe von Fall-Analysen und narrativen Interviews als immersives Weltinnen analysiert. Wer sich der urbanen Lebenswelt aus der Denktradition von Walter Benjamin, Franz Kafka, Siegfried Kracauer, Michel de Certeau oder Alfred Schütz nähern möchte und das Phänomen des »Städtischen« mithilfe der Alltags- und Lebensweltforschung verstehen möchte, wird hier fündig werden. Belohnt wird der Leser mit dem interessanten Entwurf einer Theorie der surrealen Moderne, welche die Ambivalenzen zwischen einem institutionellen und architektonischen Makrokosmos sowie einer sinnweltlichen Lebenswelt anschaulich illustriert. 

Der Text widmet sich der urbanen Lebenswelt aus der Perspektive der phänomenologischen und qualitativen Stadtforschung. Aus dem Blickwinkel des Städters wird das Erleben städtischer Wirklichkeiten im Lichte der Anwesenheit „institutioneller Hinterbühnen“ untersucht. In Anlehnung an Goffmans Rahmenanalyse, Sloterdijks Sphären-Hermeneutik und Kafkas Konzept einer panoptischen Moderne unterstellt Müller dem Stadtraum eine osmotische (von einem Hinten kommende) Aufspaltung der Lebenswelt. Mit Bezug auf Alfred Schütz’ Konzept der Lebenswelt und Heideggers Konzept des „In-der-Welt-Seins“ entwickelt Müller eine sinnweltliche Topographie des Stadtraums. Kernstück der empirischen Analysearbeit, mit der die "romantischen Praktiken der Welthandhabung" des Städters untersucht werden, ist das Konzept institutioneller Steuerungsarenen, welche sich als metaphysische Handlungshorizonte in das Zentrum der Lebensmitte einspiegeln. Daraus ergeben sich für den Städter oft Raum- und Seins-Grenzen, die seine Weltmitte in Form von Handlungshorizonten ontologisch einrahmen und strukturieren. Übrig bleibt eine kafkaeske Organisation der urbanen Lebenswelt, die in einer entfremdeten, aber gleichzeitig lyrischen Moderne einmündet. Aus dieser Mechanik zwischen „Hinten“ und „Vorne“ und der Gleichzeitigkeit von rationalen und romantischen Weltbestandteilen entwickelt Müller eine Theorie der surrealen Lebenswelt. 
Keywords: Stadtsoziologie · Alltagsforschung · Architektursoziologie · Anthropologie · Qualitative Sozialforschung · Urban Studies · Kulturwissenschaften · ethnografische Stadtforschung · Soziologie der Lebenswelt · Organisationssoziologie · Raumsoziologie
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Klappentext: 
Sie, die Stadt, ist der Inbegriff einer mythenbefreiten Neuzeit. Sie besitzt aber gleichzeitig das Potenzial, als Manifestation einer baulichen und lebens- weltlichen Irrationalität zu fungieren, welche dem Programm einer rationalen Moderne erfolgreich in den Rücken fällt. Sie ist Ausdruck des Konkreten sowie Gestalt des Imaginären und besitzt daher eine dualistische Ambivalenz, die Stein und Mythos sowie institutionelle Hinterbühnen und romantische Praktiken des Ich auf eine gemeinsame Fläche stellt.
 
Wer sich der Stadt widmet, blickt daher nicht nur in den Hauptaufenthalts- raum des menschlichen Daseins. Sondern er widmet sich zugleich einer symbolischen Arena, die sich in ein lebensweltliches Vorne sowie in ein institu- tionelles und osmotisch abgeriegeltes Hinten aufspaltet. Aus diesen Barrieren und institutionellen Raumgrenzen sowie aus der Figurationen von Mythos und Sachlichkeit, die sich im immersiven Raumcontainer der urbanen Lebenswelt einstellen, ergibt sich eine surreale Lebenswelt, für die der moderne Städter autodidaktische Umgangsformen entwickeln muss, die uns hier interessieren werden.
 
Der Text widmet sich daher vor allem den semiotischen Untiefen, welche die Anwesenheiten institutioneller Hinterbühnenakteure in der Stadt zurücklassen. Durch sie präsentiert sich die Stadt als ein technisches Gestell , das dem urbanen Ich jeden Zugang zu den Steuerbühnen verweigert, aber ihm gleich- zeitig ein gesteuertes und sorgetragendes Innen gewährt. Die Analyse dieser ungewöhnlichen Schicksalsgemeinschaft, die sich zwischen dem urbanen Ich und den überindividuellen Akteuren institutioneller Hinterbühnen einstellt, kann jedoch nur durch eine Entzifferung jener traumhaft hingesäten Bilder gelingen, die in Form autopoetischer Wirklichkeiten die städtische Lebenswelt von innen her bestuhlen. Diese Bilder aufzuspüren und exemplarisch auszu- stellen, ist das ausgemachte Programm dieses Textes.
Hardcover: 696 Seiten und über 80 Abbildungen:
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Architektur- und Stadtsoziologie

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